Gebet am 8. April 2020

Foto: Heide Langguth Nachdenkliches

Gebet am 8. April 2020

Abendgebet

Vor ungefähr 25 Jahren bekam ich dieses Gebet geschenkt.
Seitdem begleitet es mich durch Höhen und Tiefen.
Bis heute konnte ich nicht herausfinden, wer diese Worte zuerst gebetet hat.
So wie ich es bekommen habe, gebe ich es jetzt in Ihre Hände.

Foto: Heide Langguth
Foto: Heide Langguth

O Herr, Jesus Christus:
Ein Tag meines Lebens geht zu Ende.
Du weißt, was er wert war.
Es ist dunkel, – nur meine Lampe leuchtet noch.
Ich kann nicht schlafen,
ohne mich in deine Gnade zu betten.

Ich möchte dir Rechenschaft geben über diesen Tag,
den du mir anvertrautest,
aber meine Kraft reicht nicht aus,
alles auszubreiten, was war.

In dein Licht stelle ich, was mir dunkel bleibt.
Dir vertraue ich an, was mich ängstet und quält.
Lass dein Licht über allem leuchten,
was ich nicht entwirre und verstehe.

– Nicht das Dunkel der Nacht
löscht die verworrenen Linien dieses Tages
sondern deine Liebe.

– Nicht mein Schlaf
gibt meinem Leben neue Kraft,
sondern dein Geist.

– Nicht meine Gedanken
bringen mir Klarheit,
sondern deine Wahrheit.

In deine Hände befehle ich meinen Geist.
In dein Sterben trage ich meine Schuld.
In deinen Sieg lasse ich mich fallen.

Und wie du mich vom Tode erwecken wirst,
so wecke mich morgen früh
zu einem erneuerten Tag deiner Gnade,
zu neuer Hoffnung und zu neuer Liebe.

Amen.

Pfarrerin Eva Böhme